Eine größere Filmdicke bedeutet, dass mehr stationäre Phase vorhanden ist, was zu einer längeren Retention führt. Daher werden Säulen mit einer größeren Filmdicke insbesondere bei Analyten eingesetzt, die sehr schnell eluieren oder leicht flüchtig sind. Dazu zählen Lösungsmittel oder auch bestimmte Gase. Ein weiterer Effekt ist dabei, dass auch die Temperatur zunimmt, unter der eine Elution beobachtet wird. Ein dickerer Film liefert bei einer höheren Temperatur eine gleich oder längere Retention. Dünnere Filme hingegen reduzieren die Retention und kommen daher bei stark retardierenden Analyten zum Einsatz. Außerdem wird hier die benötigt Temperatur zur Elution verringert. Dadurch sind bei geringeren Temperaturen gleiche oder frühere Elution der Analyten zu beobachten. Durch diese Effekte werden Säulen mit dickem Film bei sehr flüchtigen Verbindungen und Gasen eingesetzt. Säulen mit einem dünnen Film kommen bei hochsiedenden Analyten zum Einsatz.
Ein dickerer Film geht allerdings mit einem größeren Säulenbluten einher. Dadurch können spät eluierende Peaks vom Säulenbluten überlagert werden. Daher liegt auch die Temperaturgrenze bei größeren Filmdicken niedriger im Vergleich zu dünneren Filmen.
Durch einen dickeren Film sind die Kapillarwände besser abgeschirmt, wodurch eine Säule inerter wird. Aus diesem Grund kann auch häufig ein Peaktailing durch einen dickeren Film reduziert oder vermieden werden.
Ein dickerer Film zeigt auch eine höhere Kapazität im Vergleich zu dünneren Filmen. Wenn Analyten in großen Mengen in einer Probe vorliegen, zeigt ein dünner Film oft sehr breite Peaks. Dadurch können diese Peaks andere überlagern. Hier kann der Einsatz eines dickeren Films zu schmäleren Peaks und besserer Trennung führen.
Da die Filmdicke natürlich auch vom Innendurchmesser der Säule abhängt, gibt es einige Empfehlungen. Bei Säulen mit 0.18-0.32mm Innendurchmesser werden standardmäßig 0.18-0.25µm dicke Filme verwendet. Säulen mit einem Innendurchmesser von 0.45-0.53mm werden oft mit Filmdicken von 0.8-1.5µm eingesetzt. Dickere Filme kommen bei flüchtigen Verbindungen zum Einsatz, sind inerter und haben größere Probenkapazitäten. Jedoch ist das Säulenbluten größer und die Temperaturgrenzen geringer. Dünnere Filme werden bei hochsiedenden Analyten eingesetzt, sind weniger inert und haben eine geringere Probenkapazität. Aber die Temperaturgrenze liegt in der Regel höher und es ist nur ein minimales Säulenbluten zu beobachten.